Historische Geräte verschiedenster Hersteller werden versteigert, der Fokus liegt allerdings auf Leica. „Die Welt mit einer Leica abzubilden hat seinen eigenen Reiz. Diesmal haben wir aber auch eine Kamera in der Auktion, auf der die Welt abgebildet wurde“, so Sedlak. Der britische Künstler und Gravur-Meister Johnny Dowell, alias „King Nerd“, verewigte den Planeten Erde auf einer Leica MP, die nun am 10. Juni versteigert wird. Der Schulterschluss zwischen Kunst und Technik zieht sich als roter Faden durch die zweitägige Auktion.
Farbpionier der Reportagefotografie
John Bulmer (geboren 1938) brachte Farbe ins elegische Schwarz-Weiß des Fotojournalismus. Mit seiner Arbeit für das britische „Sunday Times Magazine“, der weltweit ersten Farbbeilage einer landesweit erscheinenden Tageszeitung, stieß er die Tür zu einer neuen Ära der Reportagefotografie auf. Inspirieren ließ sich Bulmer dabei auch von der Heimat seiner Kindheit, dem industriell dicht besiedelten Norden Englands. Werke wie „Manchester“ oder „Miners in Waldridge“ – beide Teile der Fotografie-Auktion „Modern Times“, die im Rahmen der 42. Leitz Photographica Auction stattfindet – begründeten Bulmers Ruf als humanistischer Beobachter mit untrüglichem Blick fürs Detail.
„Readymade“ zwischen Dokumentar- und Kunstfotografie
Einen weiteren Höhepunkt der Auktion stellt eine Leica M2 black paint von Walker Evans (1903–1975) dar, der die Kamera 1962 erstand und über zehn Jahre lang mit ihr fotografierte, bevor er von 35mm-Film auf ein größeres Format umstieg. Evans gilt als einer der größten US-Fotografen der Geschichte; seine Werke wurden unter anderem im Metropolitan Museum of Art, dem George Eastman Museum, dem Centre Pompidou und dem Museum of Modern Art (MoMA) in New York ausgestellt. Gleich zweimal im MoMA zu sehen – in einer Einzelausstellung 1938 sowie in der Retrospektive 1971 – war „Penny Pictures Display“.
Audrey Hepburn und Faye Dunaway: Hollywood-Stars vor der Linse